Abschnitt ErDa-4 - Alle Möglichkeiten erfahren:
IV.12
- Tipp: Wenn das Wurzeln ätzt...
 7. Januar 2018
Wenn du jede dieser ErDa-Meditationen zehn Mal machst, kann es sein, dass dich die Episode, in der du Wurzeln schlägst nervt. Vielleicht denkst du: die blöde Wurzel, was soll das, das ist umständlich, ich möchte möglichst schnell an das kommen, was in dieser Meditation neu ist. Wenn es dir so ergeht, dann machst du etwas falsch. Dann genügt das zehnmalige Üben nicht, dann musst du das evtl. öfter machen, was aber noch wichtiger ist: du musst es anders machen.

Für viele Menschen ist Meditation irgend etwas, wo man sich hinsetzt und etwas mit dem Geist macht. Dann ist es kein Wunder, dass es dich nervt, wenn du zum siebzehnten Mal eine Wurzel ausbilden sollst. Dann kommt dabei genervt sein auf, dann kommt keine Freude auf und schon gar keine Begeisterung. Es ist aber ganz wichtig diese beiden Meditationsfaktoren, Freude (piti) und Begeisterung
(sukkha)
zu entwickeln, denn ohne diese beiden werden wir unsere Meditationspraxis bald aufgeben. Für die erdgestützte Dankbarkeit ist aber die Verbindung zur Erde, die wir durch die Verwurzelung erzegen, essentiell. Ebenso wichtig ist auch die Dankbarkeit, was eine positive Emotion ist, und an positive Emotionen kann man nicht kommen, wenn man genervt oder verärgert ist.

Was solltest du also tun?

Meditation hat ganz entscheidend mit unserer Wahrnehmung, mit unserer Empfindung zu tun, das Denken spielt eine untergeordnete Rolle. Du sollst also nicht denken, du hättest eine Wurzel, du sollst empfinden wie ein Baum, du sollst deine Wurzel erspüren. Spüre die Härte des Bodens, der dich trägt, aber auch die Mühe, dort unten zwischen Steinen, Mikroorganismen und Muttererde deine Wurzel auszubilden, deine Wurzel, die für dich lebenswichtig ist, die dich nicht nur fest im Boden verankert, sondern die dich auch mit dem lebensnotwendigen Wasserelement versorgt und mit all den Minaeralien im Boden, die für dich essentiell sind. Tauche ein in die Evolutionsstufe der Pflanze, sei - während du deine Wurzel ausbildest - Pflanze, Baum. Du bist in diesem Moment Krone der Schöpfung. Auf dieser Evolutionsstufe gab es keine höher entwickelten Wesen, du entziehst erst allmählich der Atmosphäre den Kohelnstoff, reicherst sie mit molekularem Sauerstoff an, dank dessen sich später höhere Tiere entwickeln können.

Aber es gibt bereits Würmer. Manchmal nagen sie an deinen Wurzeln, an deinen haarfeinen Würzelchen. Du ärgerst dich darüber aber nicht - Bäume ärgen sich eher selten - du nimmst dies mit Gleichmut an. Gut, dass es diese Würmer gibt, die von dir essen, sie sind Teil der Evolution, sie tragen die Kraft des Lebens weiter, so ermöglichen sie einst die Existenz von Wirbeltieren, von Menschen, von Buddhas. Und auch wenn da ein Engerling eine deiner Wurzeln auffrisst - wunderbar, aus ihm wird ein Maikäfer werden, ja und er wird sich dann auch von deinen Blättern ernähren. Auch das ist nicht schlimm, der Maikäfer ist - wie du - ein Glied in der Kette der Evolution. Ein Baum denkt nicht egoistisch, er ist Teil der Ökosphäre, Teil dieses Planeten. Sein Ego-Bewusstsein ist nicht so aufgeblasen wie deines. Er versteht sich vielmehr als Teil eines Ganzen, als Element, das die wunderbare Entfaltung der Evolution ermöglicht, der Baum ist Teil der Schöpfung, er ist mit all den anderen Teilen der Schöpfung selbst der Schöpfer, eine Schöpfung, die sich selber schöpft.

Und auch du, verblendeter Mensch, kannst das werden, wenn du mehr vom Baumsein verstehst. Also fühle dich in den Baum hinein.

Baumsein hat auch etwas vom Verliebtsein, oder besser von Zärtlichkeit und selbstloser Liebe. Ein Baum kann nicht woanders hingehen, einen Baumpartner umarmen. Aber der Baum kann einem anderen Baum entgegenwachsen, unterirdisch, mit den Wurzeln. Deine zarten Würzelchen können die Würzelchen eines anderen Baumes ertasten, sie spielerisch umfassen. So kannst du deinem Baumfreund Geschenke machen. Bäume tun das. Sie geben lebensnotwendigen Zucker, den sie selbst gebildet haben, an schwächere Mitglieder ihrer Baumgesellschaft ab. Auf diese Art werden manche Bäume Jahrhunderte lang von ihrem Freundinnen und Partnern am Leben gehalten. Werde dir dieser ungeheuer selbstlosen Zärtlichkeit deiner Baumnatur gewahr, während du deine Wurzeln ausbildest.

Das sind nur einige Beispiele dessen, was ein Baum mit seinen Wurzeln erlebt. Hast du alles das in deinen bisherigen Meditationen bereits bemerkt. Hast du es tief empfunden? Wenn nicht, dann musst du diesen Abschnitt der Meditation noch viel öfter machen, bis sich dir alle Geheimnisse des Wurzelausbildens und des Wurzelhabens enthüllen. Und das was ich dir eben erzählz habe ist nur ein ganz kleiner Teil des Wunderwerkes des Wurzelhabens, des Wurzellerspürens, des Wurzelempfindens.


Abschnitt ErDa-4 - Alle Möglichkeiten erfahren:
IV.
-Tipp: Wenn das wurzeln ätzt...
 7. Januar 2018
Wenn du jede dieser ErDa-Meditationen zehn Mal machst, kann es sein, dass dich die Episode, in der du Wurzeln schlägst nervt. Vielleicht denkst du: die blöde Wurzel, was soll das, das ist umständlich, ich möchte möglichst schnell an das kommen, was in dieser Meditation neu ist. Wenn es dir so ergeht, dann machst du etwas falsch. Dann genügt das zehnmalige Üben nicht, dann musst du das evtl. öfter machen, was aber noch wichtiger ist: du musst es anders machen.

Für viele Menschen ist Meditation irgend etwas, wo man sich hinsetzt und etwas mit dem Geist macht. Dann ist es kein Wunder, dass es dich nervt, wenn du zum siebzehnten Mal eine Wurzel ausbilden sollst. Dann kommt dabei genervt sein auf, dann kommt keine Freude auf und schon gar keine Begeisterung. Es ist aber ganz wichtig diese beiden Meditationsfaktoren, Freude (piti) und Begeisterung
(sukkha)
zu entwickeln, denn ohne diese beiden werden wir unsere Meditationspraxis bald aufgeben. Für die erdgestützte Dankbarkeit ist aber die Verbindung zur Erde, die wir durch die Verwurzelung erzegen, essentiell. Ebenso wichtig ist auch die Dankbarkeit, was eine positive Emotion ist, und an positive Emotionen kann man nicht kommen, wenn man genervt oder verärgert ist.

Was solltest du also tun?

Meditation hat ganz entscheidend mit unserer Wahrnehmung, mit unserer Empfindung zu tun, das Denken spielt eine untergeordnete Rolle. Du sollst also nicht denken, du hättest eine Wurzel, du sollst empfinden wie ein Baum, du sollst deine Wurzel erspüren. Spüre die Härte des Bodens, der dich trägt, aber auch die Mühe, dort unten zwischen Steinen, Mikroorganismen und Muttererde deine Wurzel auszubilden, deine Wurzel, die für dich lebenswichtig ist, die dich nicht nur fest im Boden verankert, sondern die dich auch mit dem lebensnotwendigen Wasserelement versorgt und mit all den Minaeralien im Boden, die für dich essentiell sind. Tauche ein in die Evolutionsstufe der Pflanze, sei - während du deine Wurzel ausbildest - Pflanze, Baum. Du bist in diesem Moment Krone der Schöpfung. Auf dieser Evolutionsstufe gab es keine höher entwickelten Wesen, du entziehst erst allmählich der Atmosphäre den Kohelnstoff, reicherst sie mit molekularem Sauerstoff an, dank dessen sich später höhere Tiere entwickeln können.

Aber es gibt bereits Würmer. Manchmal nagen sie an deinen Wurzeln, an deinen haarfeinen Würzelchen. Du ärgerst dich darüber aber nicht - Bäume ärgen sich eher selten - du nimmst dies mit Gleichmut an. Gut, dass es diese Würmer gibt, die von dir essen, sie sind Teil der Evolution, sie tragen die Kraft des Lebens weiter, so ermöglichen sie einst die Existenz von Wirbeltieren, von Menschen, von Buddhas. Und auch wenn da ein Engerling eine deiner Wurzeln auffrisst - wunderbar, aus ihm wird ein Maikäfer werden, ja und er wird sich dann auch von deinen Blättern ernähren. Auch das ist nicht schlimm, der Maikäfer ist - wie du - ein Glied in der Kette der Evolution. Ein Baum denkt nicht egoistisch, er ist Teil der Ökosphäre, Teil dieses Planeten. Sein Ego-Bewusstsein ist nicht so aufgeblasen wie deines. Er versteht sich vielmehr als Teil eines Ganzen, als Element, das die wunderbare Entfaltung der Evolution ermöglicht, der Baum ist Teil der Schöpfung, er ist mit all den anderen Teilen der Schöpfung selbst der Schöpfer, eine Schöpfung, die sich selber schöpft.

Und auch du, verblendeter Mensch, kannst das werden, wenn du mehr vom Baumsein verstehst. Also fühle dich in den Baum hinein.

Baumsein hat auch etwas vom Verliebtsein, oder besser von Zärtlichkeit und selbstloser Liebe. Ein Baum kann nicht woanders hingehen, einen Baumpartner umarmen. Aber der Baum kann einem anderen Baum entgegenwachsen, unterirdisch, mit den Wurzeln. Deine zarten Würzelchen können die Würzelchen eines anderen Baumes ertasten, sie spielerisch umfassen. So kannst du deinem Baumfreund Geschenke machen. Bäume tun das. Sie geben lebensnotwendigen Zucker, den sie selbst gebildet haben, an schwächere Mitglieder ihrer Baumgesellschaft ab. Auf diese Art werden manche Bäume Jahrhunderte lang von ihrem Freundinnen und Partnern am Leben gehalten. Werde dir dieser ungeheuer selbstlosen Zärtlichkeit deiner Baumnatur gewahr, während du deine Wurzeln ausbildest.

Das sind nur einige Beispiele dessen, was ein Baum mit seinen Wurzeln erlebt. Hast du alles das in deinen bisherigen Meditationen bereits bemerkt. Hast du es tief empfunden? Wenn nicht, dann musst du diesen Abschnitt der Meditation noch viel öfter machen, bis sich dir alle Geheimnisse des Wurzelausbildens und des Wurzelhabens enthüllen. Und das was ich dir eben erzählz habe ist nur ein ganz kleiner Teil des Wunderwerkes des Wurzelhabens, des Wurzellerspürens, des Wurzelempfindens.


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