Abschnitt ErDa-3 - Die Verbindung mit der Erde aktivieren:

III. 3. Das Feuerelement
Was bezeichnet man als das Feuerelement? .

letzte Änderungen: 31. Januar 2016
Die alten Kulturen und mit ihnen die alten spirituellen Traditionen kannten meist eine Vier-Elemente-Leere und sahen als diese vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer an.

Unter dem Erdelement wurde alles Feste verstanden, also Erde, Steine, Bäume, Knochen, Fahrzeuge. Mit Wasserelement wurde alles bezeichnet, was fließt, also beispielsweise Wasser, Blut, Urin, Eiter und im übertragenen Sinne auch die Zeit. Mit dem Luftelement konnte alles Gasförmige, aber auch alles sehr Bewegliche bezeichnet werden, also Luft, Gase, Wind, Atem, auch im übertragenen Sinne der Odem, also der Lebenshauch.

Das Feuerelement unterscheidet sich von diesen dreien darin, dass es sich nicht um das handelt, was wir in den modernen Naturwissenschaften als Materie bezeichnen, sondern eher um etwas, das wir als eine vorübergehende Eigenschaft von Materie ansehen, ihre Temperatur.

Jede Materie, die wir kennen, hat eine Temperatur und enthält daher Hitzeelement oder Feuerelement, beide Worte werden synonym verwendet. Wäre kein Hitzeelement vorhanden, so hätten alle Dinge die Temperatur des absoluten Nullpunktes, also minus 273 Grad Celsius. In Anbetracht dieser lausig niedrigen Temperatur wird deutlich, dass auch etwas, das in unserer Tiefkühltruhe bei minus 20 Grad Celsius lagert, Hitzeelement enthält, denn es ist aufgrund irgendeiner Ursache um über 250 Grad erhitzt worden - gegenüber dem absoluten Nullpunkt. Diese relative Hitze in allen Dingen ist verursacht durch das Hitzeelement und ist von außen zugeführt.

Im Gegensatz zum Erdelement, dem Wasser- und dem Luftelement, die wir von der Erde, unserem Heimatplaneten, nur geborgt haben, ist für das allermeiste Feuerelement, mit dem wir es zu tun haben, aber nicht Gaia, unsere Mutter, unsere Basis, unser Planet Erde ursächlich verantwortlich, sondern die Sonne unseres Sonnensystems. Dies Erwärmung geschieht entweder direkt durch Sonneneinstrahlung oder indirekt durch in Materie gespeicherter Sonnenenergie.

Unsere Körpertemperatur entsteht im Wesentlichen durch Verbrennungsprozesse, durch Oxydationsprozesse in unserem Körper, wo durch Nahrung aufgenommene Kohlenstoffe oxydiert werden, also mit Sauerstoff reagieren und in unser menschliches Hauptabgas, Kohlendioxid, umgesetzt werden. Diese Nahrung, die wir aufnehmen, ist pflanzlichen oder tierischen Ursprungs und ist letztlich durch Fotosynthese in organische Stoffe - Pflanzen und Tiere - umgewandelt und in diesen gespeichert worden.

Wir können unsere Körpertemperatur natürlich auch von außen beeinflussen, indem wir unsere Räume heizen. Auch hierzu verwenden wir in der Regel fossile Brennstoffe, also Kohle, Öl oder Gas, was letztlich die Ablagerungen von vor Millionen von Jahren verstorbenen Pflanzen und Tieren sind. Diese Pflanzen haben damals das Feuerelement der Sonne mittels Fotosynthese gespeichert und wir machen diesen Prozess durch unsere Raumheizung wieder rückgängig.

Auch das Hitzeelement, das beispielsweise eine Glühlampe oder unser Computer abstrahlt, ist letztlich diese aus der Sonnenenergie gespeicherte Kraft, denn der elektrische Strom, der zum Betreiben dieser Geräte nötig ist, ist meist aus fossilen Energieträgern wie Öl, Gas oder Kohle erzeugt. Ist der Strom direkt durch Sonnenenergie, also durch Fotovoltaik erzeugt, auch dann ist das Hitzelement, das mein Computer ausstrahlt, letztendlich die gespeicherte Sonnenenergie, ist Feuerelement vom Feuerelement unserer Sonne. Und wurde unser Strom durch Windenergie erzeugt, so kam der Wind durch Temperaturunterschiede in der Atmosphäre zustande, die wiederum von der Hitze der Sonne erzeugt wurden.

Wir haben also neben der Erde, die uns das Erdelement, das Wasserelement und das Luftelement zur Verfügung gestellt hat, und der wir dafür in höchstem Maße dankbar sein sollten, eine zweite Quelle unserer Elementarkräfte, die Quelle des Feuerelements, nämlich die Sonne. Wir können, wenn wir in der Erde unsere große Mutter sehen, die Sonne als unseren großen Vater ansehen - ein Grund warum in fast allen Kulturen Sonne mit einer männlichen Kraft, mit Stärke, assoziiert wird. In unserem europäischen Kulturraum ist in diesem Zusammenhang der römische Sonnengott Sol zu nennen, mitunter auch als Apollo oder Mithras bezeichnet, bei den Griechen als Helios bekannt, in Ägypten wurde er Ra genannt, im Gilgamesch-Epos ist er als Schamasch bekannt und bei den Japanern war es Amaterasu, und dieses Volk bildet sogar die aufgehende Sonne bis heute auf ihrer Flagge ab.

Hier in unserem Kulturkreis haben die Römer dem Sonnengott ein bis heute wirksames Denkmal gesetzt, nämlich mit dem Tag dieses Gottes, dem Tag Sol Invictus, der unbesiegten Sonne, ein Fest das kurz nach der Wintersonnenwende gefeiert wurde, wenn das Anwachsen der Tage gemessen werden konnte. Die Römer feierten dieses Fest anlässlich der Wiedergeburt der Sonne im Jahreszyklus, das Fest der unbesiegten Sonne, des Sol Invictus, am 25. Dezember. Und dies ist natürlich das Datum, das die Christen später übernahmen um dieses Fest, welches das Ende der dunklen Jahreszeit erahnen lässt, welches das Wiederkommen des Hitzeelementes ankündigt, symbolisch als die Wiederkunft ihres Gottes in der Gestalt ihres Messias zu feiern.

Im Buddhismus wurde diese Dankbarkeit, die wir für das Feuerelement empfinden sollten, nicht in solche Mythen verpackt. Im Buddhismus ist es vielmehr üblich, über das Feuerelement zu reflektieren, über das Feuerelement zu kontemplieren, über das Feuerelement zu meditieren und Dankbarkeit zu entfalten für dieses, wie für die drei anderen Elemente, die mahabhutas, was man mit "die großen Elemente" aber auch "die großen Geister" übersetzen kann.

Diesen vier Elementen, Erde, Wasser, Feuer und Luft, sind wir zu großem Dank verpflichtet, sie sind die Voraussetzungen dafür, dass es Leben gibt, sie sind die Voraussetzungen dafür, dass es Entwicklung, dass es Evolution gibt, sie sind die Voraussetzungen dafür, dass wir uns weiter entwickeln können, dass wir an uns arbeiten können, dass wir uns perfektionieren können, dass Buddhaschaft erreichbar ist.

In Dankbarkeit verneige ich mich vor den vier großen Geistern, den vier großen Elementen, dem Erdelement, dem Wasserelement, dem Feuerelement und dem Luftelement, die für mich verkörpert werden durch die Erde, unsere gütige Mutter, und durch Sol Invictus, unseren unbesiegten Vater.

Danke Gaia!

Danke Sol Invictus!


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