Abschnitt ErDa-4 - Alle Möglichkeiten erfahren:

Khandha-Meditation:
Dieser klafterlange Körper .

letzte Änderungen am 20. Januar 2016


 
Mit jedem Einatmen nimmst du Elemente des großen Körpers, also der Natur, dieses Planeten, auf – mit jedem Ausatmen gibst du ehemalige Elemente des kleinen Körpers, der deinen Namen trägt, an den großen Körper, der den Namen „Erde“ trägt, ab – zwei Körper im Wechselspiel – ein kleiner Körper mit deinem Namen, der den großen Körper braucht – ein großer Körper, der den kleinen nicht braucht, ihn aber selbstlos erhält

Du sitzt in Meditation – du? Was da mit Sicherheit sitzt, ist ein Körper – ein Körper, der atmet – einatmen und ausatmen – nehmen und geben – ergreifen und wieder loslassen – ein lebendiger Körper – ein Körper, der atmet – ein Körper im Stoffwechselmodus – atmen, um Stoffwechsel zu ermöglichen – atmen, um Verbrennungsprozesse im Körper zu ermöglichen – kein statischer Körper, ein dynamischer Körper – ein Körper, der sich dauernd ändert – ein Körper, der seine Bestandteile austauscht – zum Beispiel mit dem Atem – Luftelement als Träger des Stoffwechsels

Da sitzt dieser kleine, klafterlange Köper und atmet – da sitzt dieser klafterlange Körper und versucht zu meditieren – aus was ist dieser Körper? – nehmen wir die Aufzählung, die der Buddha selbst nannte: da betrachtet der Mönch eben diesen Körper von der Fußsohle aufwärts und vom Haarschopfe abwärts, den hautüberzogenen, mit vielerlei unreinen Dingen angefüllten, so nämlich: dieser Körper hat Kopfhaare, Körperhaare, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lunge, Gedärme, Darmgekröse, Mageninhalt, Kot, Gehirn, Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Lymphe, Speichel, Rotz, Gelenköl, Urin – Zitatende – toll, das ist dein Körper – klingt ein bisschen wie im Krankenhaus, nur nicht so steril – echter – das ist dein Körper – das klingt nicht sehr toll – das klingt eher abwertend – so nach Feuchtgebiete
 

An anderer Stelle sagt der Buddha: Was aber ist der rupa-kkhandha, die Körperlichkeitsgruppe? Die vier Elemente, Erdelement, Wasserelement, Luftelement, Feuerelement und die von diesen vier Elementen abhängige Körperlichkeit: das nennt man die Körperlichkeitsgruppe – das klingt doch viel wertneutraler – das ist das, was wir in unseren Elementebetrachtungen machen – der Körper besteht aus diesen vier Elementen – diese Elemente werden dauernd vom kleinen Körper, der deinen Namen trägt, mit dem großen Körper dieses Planeten ausgetauscht – und die Körperlichkeitsgruppe ist von diesen vier Elementen abhängig – wir haben einen Körper, weil uns der Planet mit diesen vier Elementen versorgt – jeden Tag aufs Neue
 
Und der Körper kann auch Quell der Freude sein – wir kennen die verschiedensten körperlichen Freuden – sie alle sind vergänglich – Freude wechselt sich mit Leid ab – warum suche ich, der vergänglich ist, die Freude im Vergänglichen? – diese Frage stellte sich der Buddha – diese Frage führte ihn dazu, nach einer Alternative zu suchen – er entdeckte den Pfad des spirituellen Wachstums – das war keine Körperverleugnung – das war ein Über-den-Körper-Hinausgehen – der Körper als Vehikel zu etwas noch Besserem – der Buddha nannte es: das Todlose – wo ein Körper ist, da ist zwangsläufig Alter, Krankheit, Tod – wir können aber unseren Körper (und die anderen khandhas) nutzen, um das Körperliche zu überwinden – zu transzendieren – darüber hinauszugehen – dein Körper wird vergehen – wie der Körper des Siddharta Gotama, der zum Buddha wurde, vergangen ist – Buddha sein aber ist, das Todlose zu sein
 
Da sitzt ein Körper – einatmen und ausatmen – Stoffwechsel – da sitzt ein Körper und versucht zu meditieren – hat der Körper, hat der Mensch einen Sinn? – dieser Planet bringt viele Arten von rupa, von Körper, hervor – Gräser, Blumen, Bäume, Insekten, Würmer, Wirbeltiere, Menschen – Evolution, Entwicklung – vom Einfachen zum Komplexeren – vom Unvollkommenen zum Vollkommeneren – sich entwickeln – sich selbst entwickeln – Hören, Reflektieren, Meditieren – Ethik, Meditation, Weisheit – Buddhaschaft, das Todlose


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