Abschnitt ErDa-6 - Das Bauchgefühl als Partner:
VI.1. Das Solarplexus-Cakra .
letzte Änderungen am 14. März 2016
Das Solarplexuscakra oder Manipura ist das dritte Cakra von unten, der indische Name bedeutet „Stadt aus Juwelen“, was den großen Wert ebenso anklingen lässt, wie die Vielschichtigkeit dieses Energiezentrums. Der lateinische Name ist vom „Sonnengeflecht“ abgeleitet, einem verwirrend vielfältigen Geflecht von Nerven im oberen Bauchbereich.
 
Wie auch das Sakralcakra liegt es im Bereich der Wirbelsäule und zwar an den Lendenwirbeln, etwa dort, wo diese den weitesten nach vorne stehenden Bereich ihrer Krümmung hat. Da auch das Manipura nach vorne ausstrahlt – übrigens bis über die Bauchdecke, also bis über unseren physischen Körper hinaus – wird es mitunter auch als Nabelcakra bezeichnet, der Ausstrahlungsbereich betrifft also den gesamten mittleren und oberen Bauchbereich.

Sowohl die Strahlkraft des Juwels in der indischen Bezeichnung als auch die Sonne in der europäischen Wortschöpfung verweisen bereits darauf, dass dieses Cakra mit dem Feuerelement in Verbindung gebracht wird.

Wenn ich diesen Abschnitt des ErDa-Projektes mit „Bauchgefühl“ tituliert habe, so macht das deutlich, wofür das Manipura vor allem steht, für Gefühle, für Entscheidungen aus dem Bauch heraus, für praktische Intelligenz, für nicht bewusste Intuition. Das klingt alles etwas risikoreich. Aber eben darin zeigen sich auch die Vorteile eines entwickelten – oder wie manche sagen: geöffneten – Solarplexus-Cakras: da ist ganz viel Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Tatkraft, Willensstärke und Durchsetzungsfähigkeit vorhanden, die besonders gut harmonieren, wenn sie mit Selbstreflexion und Selbstkontrolle einerseits und guten Nerven andererseits verbunden sind.

Eine integrierte Persönlichkeit ist ein Mensch mit entwickeltem Manipura: Gefühle werden akzeptiert, gelebt, kontrolliert. Ein solcher Mensch ist offen – und damit auch offen für Signale aus dem morpho-genetischen Feld. Er ruht in sich selbst und strahlt so eine natürliche, nicht verkopfte Weisheit aus.

Die wichtigste Entwicklungsphase hierfür ist zwischen dem 5. und dem 12. Lebensjahr, heißt es. Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass Fehlentwicklungen oder traumatische Begebenheiten in diesem Alter hier zu Fehlentwicklungen führen, die nun aufgearbeitet werden müssen. Wenn die verschiedenen Ebenen unseres empfundenen Ich, die sich im Laufe des Lebens herausgebildet haben, nicht integriert sind, wenn sie im Widerspruch zueinander stehen, dann liegen eben hierin die Ursachen von mangelndem Selbstwertgefühl.

In unseren Meditationen empfehle ich, die innere Kreativität und Begeisterung für das Gehen des spirituellen Pfades aus Ethik, Meditation und Weisheit zu stimulieren. Dabei kann auch die Keimsilbe dieses Mantras eingesetzt werden: Ram.

Welche anderen Strategien können helfen, das Manipura-Cakra zu integrieren?

Im indischen Triratna hat man gute Erfahrungen damit gemacht, den jungen BuddhistInnen, die aus der Kaste der Unberührbaren stammen und daher in ihrer Jugend Demütigungen empfangen haben, durch Kampfsport und Krafttraining zu Selbstbewustsein zu verhelfen.

Eine andere Strategie ist es, sich den Demütigungen der Jugend zu stellen, sie sich bewusst zu machen. Eine weiterer Option ist es, bewusst zunächst kleine Risiken einzugehen und so die ursprünglich angstauslösenden Situationen als angstfrei zu erleben und so zu meistern, das bedeutet z. B. Gruppensituationen nicht auszuweichen. Mitunter kann es auch gut sein, aufgestaute Emotionen bewusst zuzulassen und so zu verarbeiten.

Es dürfte auch viel gewonnen sein, wenn man sich verdeutlicht, welche Glaubenssätze einen bislang unbewusst gesteuert haben, diese zu hinterfragen und so ad absurdum zu führen. Gute Dienste soll es auch leisten, direkt an dem Cakra zu arbeiten: in der Meditation. Aber auch durch kleine Übungen im Alltag lässt sich das Manipura (laut Wikipedia) beeinflussen, zum Beispiel indem man verstärkt mit der Farbe gelb arbeitet (Kleidung, Wohnungseinrichtung, Blumen, Spaziergang in der Sonne…) sowie durch stilvolles Einsetzen von Feuer (Kamin, Lagerfeuer, Kerzen vielleicht unterstützt durch emotional kräftigende Musik.

Und nicht zu vergessen: tief in den Bauch hinein atmen!


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