VIII. 2. Das Kehlcakra
letzte Änderungen am 7. Januar 2018

Das Visuddha (sprich: Vischuddha) wird meist als Kehl-, mitunter auch als Halscakra bezeichnet. Der Name Halscakra wäre eigentlich angemessener, denn auch dieses Cakra liegt im Bereich der Halswirbelsäule. Wie die übrigen Cakras strahlt es nach vorn aus in den Bereich des gesamten Halses. Die Bezeichnung Kehlcakra, mitunter auch Kehlkopfcakra, rührt daher, dass es mit der Sprache in Verbindung gebracht wird. Suddha heißt rein, die Vorsilbe vi- steht für eine Intensivbildung, sodass man sagen kann, es sei das Cakra der „wunderbar reinen Kommunikation“.

Sein Element ist das Akasa, was man, wie wir bereits gehört haben, mit Äther oder Raumelement übersetzen kann. Der weite Raum ist natürlich das, was von der Stimme durchdrungen wird, außerdem wird dieses Cakra mit der Weite in Verbindung gebracht und dem, was man als „Geborgenheit im Unendlichen“ versteht, man ist also nicht mehr das kleine, ängstliche Tier, das sich in einer Höhle verkriecht, sondern man kann die Freiheit des weiten Raumes nicht nur aushalten, man empfindet sie als Heimat, insofern steht es auch für Weltläufigkeit, aber nicht im Sinne vom Weltlichen als Gegensatz zum Überweltlichen, sondrn im Sinne von "alles kennen", es steht damit vielmehr auch für die Öffnung hin zum Feinstofflichen.

Das Visuddha ist zuständig für alles, was mit Kommunikation im weiteren Sinne zu tun hat, so auch für Musikalität, den bewussten Umgang mit Worten (aber nicht im Sinne von Manipulation, sondern im Sinne von Wahrhaftigkeit und Faktentreue), für Kreativität, insbesondere sprachliche Kreativität im Sinne von Dichtung, und damit eben auch für Musikalität.

Das Halscakra ist die Heimstatt unserer Verständigung und Kommunikationsfähigkeit, es steht also nicht nur für den stimmlichen Ausdruck, sondern auch für Gedanken, Begrifflichkeit und Körpersprache. Es ist die Quelle dessen, was uns interaktionsfähig macht. Da es noch höher im Körper liegt, der ja in unserer Betrachtungsweise ein Symbol der Evolution ist, kann es erst noch später voll ausgeprägt als die unteren Cakras, etwa zwischen dem 16. und dem 21. Lebensjahr.

Da das Cakra für Kommunikationsfähigkeit steht, sind Personen mit geöffnetem Cakra gute Zuhörer – für eine erfolgreiche Kommunikation besonders wichtig! Und noch etwas anderes ist vielleicht etwas überraschend, aber doch logischerweise mit dem Visuddha verbunden: Intuition – denn Intuition ist empfangene Kommunikation mit dem Überweltlichen.

Wikipedia empfiehlt folgende Tätigkeiten zur Arbeit am Kehlcakra: Fremdsprachen lernen, Rhetorikkurs besuchen, Tagebuch schreiben, Himmelblau, Urlaub am Meer oder einem (blauen) See, hellblaue Kleidung, Tücher, Tapeten und Gegenstände, Stimmübungen mit Vokalen und Mantras, Musikunterricht + Gesangsstunden, im Chor mitsingen, seine Meinung sagen.“ Außerdem soll die Rezitation des Mantras HAM helfen.

Ich empfehle die häufige (tägliche) Rezitation der Zufluchten und Vorsätze.


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