Die sieben Cakras
eine Meditation von "Meditation am Obermarkt", Gelnhausen,
aus dem Projekt ErDa - erdverbundene Dankbarkeit


©Horst Gunkel, Gelnhausen, Verlinkung erwünscht  letztmals geändert am 27. Mai 2015
Sei dir deiner Sitzhaltung gewahr – die Füße berühren den Boden, sind verbunden mit dem Boden – du sitzt fest und sicher mit deinem Gesäß auf, gut geerdet – der Rücken gerade aufgerichtet – der Kopf ruht majestätisch auf dem Hals – alle Muskeln entspannt – die Arme fallen dir locker aus den Schultern, die Hände liegen auf.

Sei dir im Hintergrund immer deiner Sitzhaltung Gewahr, während dieser ganzen Meditation – jetzt richte deine Achtsamkeit auf deinen Atem – einatmen und ausatmen – nehmen und abgeben –  sei dir während der ganzen Meditation im Hintergrund immer bewusst: da sitzt ein atmender Körper, gut geerdet, klar und majestätisch aufgerichtet, der einatmet und wieder ausatmet.

Spüre nach, ob da irgendwelche Verspannungen in deinem Körper sind. Wenn du eine Verspannung erspürst, dann lächle ihr beim Einatmen zu und lasse sie beim Ausatmen abschmelzen und zur Erde fließen. Ich lasse dir dafür jetzt zwei Minuten Zeit.

Konzentriere dich nunmehr auf deine Basis, dein Wurzelzentrum, das Muladhara-Cakra, es befindet sich zwischen den Genitalien und dem Anus. – Versuche den Atem in Richtung dieses Cakras zu lenken. – Fühle in diesen Bereich hinein – spüre den Kontakt mit dem Boden unter dir, dem Erdelement – fühle die Erdenergie, mit der du hier in Verbindung bist – LAM, die Keimsilbe dieses Cakras ist LAM – wenn du willst, kannst du diese Silbe mehrfach wiederholen, während du dich aufs Wurzelcakra konzentrierst – vielleicht hast du die Empfindung, dass sich diese Energie irgendwie rot anfühlt, möglicherweise auch gelb – es ist eine kräftige Energie – aber irgendwie noch ungerichtet – LAM – eine Energie, die allerlei möglich macht – die große Potentialität enthält – LAM – spüre die ruhende Verbindung mit der mütterlichen Kraft der Erde – dieses Urvertrauen – das gibt Sicherheit und Stabilität – es verleiht dir auch Kraft im Verfolgen deiner Ziele.

Dann gehe mit deiner Achtsamkeit einige Wirbel der Wirbelsäule aufwärts bis zu den Kreuzbeinwirbeln – hier sitzt das Sakralzentrum, das Swadhistana-Cakra – seine Energie strahlt nach vorn aus, in Richtung auf einen Punkt oberhalb des Schambeines – versuche deinen Atem in Richtung dieses Cakras zu lenken – bemühe dich, den spezifischen Geschmack dieses Cakras zu ergründen – seine Keimsilbe ist VAM – vielleicht willst du diese Silbe einige Male wiederholen – VAM – wie fühlt sich die Energie hier an? – vielleicht empfindest du sie als orange, wie die Robe von Mönchen und Nonnen – da ist ein ganz feines Kribbeln – die von der Erde aufsteigende Lebenskraft, die Prana, fühlt sich hier etwas bestimmter an – irgendwie kreativ – begeisterungsfähig – auch verführbarer, mit einem Touch ins Erotische – aber auch voller positiver Emotionen – Mitgefühl – Hingabe – Demut – Fließen und Loslassen – sein Element ist das Wasserelement – hier steckt auch unser Potential zu wachsen, spirituell zu wachsen – daher nennt man es: Sakralcakra.

Nun wandert die Achtsamkeit mit der Prana, dem Lebenshauch der Erde, weiter zu den Lendenwirbeln – hier sitzt das Manipura-Cakra, es ist verbunden mit dem Solarplexus – versuche, in diesen Bereich hinein zu atmen – seine Keimsilbe ist RAM – du kannst sie ein paar Mal wiederholen – RAM – hier wird die Prana, die Lebenskraft noch stärker aktiviert – da ist Begeisterung – Wahrhaftigkeit – Temperament – Feuereifer, sein Element ist das Feuerelement – Durchsetzungsfähigkeit – eine Aktivität, die nicht vom Hirn gesteuert ist, sondern aus dem Bauch heraus kommt.

Unsere Achtsamkeit steigt mit der Prana weiter der Wirbelsäule entlang zu den Brustwirbeln – das ist eine gute Stelle, um hierhin zu atmen – hier sitzt das Anahata-Cakra, das Herzzentrum – YAM – seine Keimsilbe ist Yam – vielleicht willst du sie ein paar Mal aufsagen, um dich stärker mit dem Anahata-Cakra zu verbinden – YAM – hier besteht die Möglichkeit der Öffnung des Herzens, des Ausstrahlens von metta – von bedingungsloser Liebe zu allen Wesen – Weite – kein Wunder, sein Element ist das Luftelement – Toleranz – Herzenswärme – Verstehen – Akzeptanz – Weite und Offenheit – Heilung, auch spirituelle Heilung

Und weiter folgen wir der aufsteigenden Prana, des Lebenshauches, entlang der Wirbelsäule und kommen zu den Halswirbeln und zum Vishuddha-Cakra, dem Kehl-Cakra – dein physischer Atem durchstreift diese Region – HAM – die Keimsilbe des Vishuddha-Cakra ist HAM – sein Element ist Akasa, was mit Äther oder Raum übersetzt werden kann – HAM – hier im Bereich des Kehlkopfes, sitzt das Ausdrucksvermögen – Kommunikationsfähigkeit – Inspiration – Offenheit – eine Verbindung mit dem Sinn des Hörens

Und weiter folgen wir der Prana bis zum Ende der Wirbelsäule, zum Ajna-Cakra – das traditionell zwischen den Augenbrauen visualisiert wird – auch hierhin solltest du versuchen zu atmen – die Keimsilbe des Ajna-Cakra ist OM – die schöne Silbe OM – immer wieder gesprochen und gehört: OM – hier ist Wahrnehmung – ist Intellekt – ist Intuition – Willensstärke – alle geistigen Kräfte wirken hier – OM – Erkenntnis

Und dann gehen wir noch einige Zentimeter über den Schädel hinaus, zum Sahasrara, zum Kronen-Cakra – dies ist unsere Schnittstelle zum Transzendenten – zu Kräften, die man als other-power bezeichnen kann – zum Reich der Buddhas und Bodhisattwas, wie es in unserer Tradition heißt – die Farbe dieser Kraft ist weiß, eine Nichtfarbe, die die ganze spektrale Bandbreite wiedergibt – sein Keimsilbe ist Schweigen – – – hier treffen sich die aufsteigende Energie der Erde und die Energie des Transzendenten – wir sind hier jenseits von allen irdischen Tönen – im Bereich, in dem Einsicht möglich ist – universelles Bewusstsein – ultimative Erkenntnis – aber dies gelingt nur, wenn wir den Dreifachen Pfad aus Ethik, Meditation und Weisheit beschreiten und so Kontakt zum Transzendenten herstellen – wie machen wir diesen Kontakt? – durch zwei Tugenden: durch Offenheit und durch Dankbarkeit.

Du bist erdgestützt im Wurzelcakra – bist durch die Kraft der Dankbarkeit mit dem Transzendenten verbunden – und mit mancherlei, durch die Cakren symbolisierten Fähigkeiten in deinem Körper dazwischen ausgestattet. Übe auf dem Dreifachen Pfad – auf der Basis von Ethik – durch die Kraft der Meditation – zur Entfaltung von Weisheit – in erdgestützter Dankbarkeit

Svaha
 
 
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