Abschnitt ErDa-9 des ErDa-Projektes:
IX. 4. Das Stirncakra.
letzte Änderungen am 30. April 2016
Das Stirncakra heißt in den altindischen Sprachen Ajña (gesprochen Aadschnaa, mit stimmhaften sch wie in Garage), was Wahrnehmen bedeutet, es wird daher auch als drittes Auge bezeichnet, als Auge der Intuition. Es sitzt nicht an der Wirbelsäule, denn diese endet bereits etwas unterhalb, es sitzt allerdings auch nicht, wie sein deutscher Name vermuten ließe, an der Stirn, sondern mitten im Kopf, im unteren Bereich des Hirns. Es strahlt sowohl nach vorn als auch nach hinten aus. Die Ausstrahlung nach vorn zielt auf einen Punkt an der Stirn, daher der Name. Dieser Punkt liegt zwischen den Augenbrauen, manche Menschen empfinden ihn auch etwas höher, mehr zu Stirnmitte. Auf Buddhafiguren wird dort häufig eine punktförmige Erhebung abgebildet, die das geöffnete Stirncakra andeutet. Entsprechend seiner Lage im Bereich des Hirns wird es mit dem Denksinn in Verbindung gebracht.

Nach indischer Auffassung handelt es sich beim Denken um einen Sinn besonderer Art. Während die anderen Sinne als Eingabeeinheiten verstanden werden, ist das Denken bzw. das Hirn die Zentraleinheit, die die Eingaben verarbeitet und speichert. Das Stirncakra ist also mit beiden Arten mentaler Aktivität verbunden, sowohl dem Intellekt als auch der Intuition. Während es für den Intellekt die Zentraleinheit ist, bildet seine vordere Ausstrahlung mit dem dritten Auge die Eingabeeinheit für Intuition. Geistige Bilder und ein sanftes Pulsieren im Bereich des dritten Auges werden als Zeichen für ein aktives Stirncakra angesehen.

Neben Intuition steht dieses Cakra auch allgemein für Wahrnehmung, sowie die damit verbundene Erkenntnis (auch die Selbsterkenntnis), die Phantasie, den Wissensdurst und schließlich für Weisheit. Es wird auch mit übersinnlichen Fähigkeiten in Verbindung gebracht, so wird vom Buddha beispielsweise berichtet, wie er mit „Seinem himmlischen Auge“ Vorgänge in anderen Landesteilen beobachten konnte. Es steht damit für Hellsehen, Hellhören, Telepathie und für Visionen.

Entsprechend dem Evolutionsschema bildet es sich noch später heraus als die bisherigen Cakras, nämlich etwa zwischen dem 21. und dem 26. Lebensjahr. Interessant ist, dass sich das Stirncakra schließt (zurückentwickelt), wenn es einseitig mit intellektuellem Denken und rationalen Erklärungsversuchen belastet wird.

Wikipedia empfiehlt die Entwicklung dieses Cakras durch "Beschäftigung mit philosophischen und religiösen Schriften, Auseinandersetzung mit seinen Träumen, Meditationen (aber nicht bei völlig blockiertem Ajña-Chakra), Märchen und Fantasy-Literatur lesen, sich selbst Geschichten ausdenken, blaue Kleidung, Tücher, Wände und Gegenstände“. Und das obwohl die Farbe diese Cakras strahlendes Weiß ist. Zur Stimulation dient vor allem das Mantra OM.

Ich halte die regelmäßige (am besten tägliche) Rezitation des Tiratana Vandana für besonders hilfreich.


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