Abschnitt ErDa-6 - Das Bauchgefühl als Partner:
VI. 11 - Die Sache mit diesen Cakras
erstellt im Januar 2018

Die Lehren von den Cakras (oder Chakren) ist eine alte asiatische Lehre, die vor allem in Indien sehr detailliert ausgearbeitet wurde. Allerdings muss man zugeben, dass sie im klassischen Buddhismus keine Rolle spielte. Wenn wir hier gleichwohl mit Cakren arbeiten, so hat das im Wesentlichen zwei Gründe.

Der eine ist, dass es sich dabei um eine alte vorbuddhistische Lehre handelt, die in vielen schamanischen Traditionen, insbesondere in Asien, mit Erfolg angewandt wurde. In esoterischen Kreisen und im Hinduismus wird sie teilweise sehr detailiert ausgearbeitet und bekommt schon eher einen Kultcharakter, was wir mit Sicherheit nicht wollen.

Worauf es uns vielmehr ankommt, ist die Kraft der Evolution auf unserem Planeten erfahrbar zu machen, und eine Verbindung zu schaffen von der Erde, aus der wir kommen und deren Teil wir sind, zu dem höchsten im Universum, der alles verbindenden Kraft der Leerheit in der sich Bewusstheit manifestiert. Man könnte es auch poetisch ausdrücken und sagen: "Wir haben nicht nur Wurzeln in der Erde, sondern auch im Himmel." 

Der Buddha hat immer körperbetonte Meditationen gelehrt, und so verwenden wir auch diesen Körper, um die Verbindung zu schaffen von der Erde, unserer Herkunft, zum Spirituellen, zur universellen Bewusstheit. Diese Verbindung schaffen wir durch unseren Körper, durch eine Achse von unserem Gesäß, das in der Sitzmeditation die Verbindung zur Erde darstellt und entlang unserer Zentralachse, unserer Wirbelsäule. Und genau hier, entlang unserer Wirbelsäul,e liegen sechs der sieben Cakras: das Wuzelcakra am Ende des Steißbeines, das Sakralcakra im Bereich der Kreuzbeinwirbel, das Solarplexus-Cakra im Bereich der Lendenwirbel, das Herzcakra an den Brustwirbeln, das Kehlcakra im Bereich der Halswirbel und schließlich das Stirncakra genau in der Höhe, in der der Atlas (der oberste Halswirbel) den Kopf trägt. Das Kronencakra schließlich stellt unsere Verbindung zum Transzendenten her, es ist dort, wo sowohl die buddhistische als auch die christliche Ikonographie den Heiligenshein darstellt.

Manche Menschen können durch solche Meditationen recht schnell eine Verbindung zu ihren Cakras spüren, andere hingegen zugegebenermaßen nie. Bei vielen, vielleicht den meisten, stellt sich dieses Erspüren der Cakras erst allmählich im Laufe der Zeit ein, und gewinnt häufig erst nach einigen Jahren eine Relevanz in der praktischen Empfindung.

Wie es beim Einzelnen sich auch immer verhalten mag, erscheint mir die Einbeziehung dieser Cakras entlang unserer Hauptachse zwischen Erde und Himmel ein geschicktes Mittel zu sein, um unser Empfinden und unser Vorstellungsvermögen anzuregen. Auch wenn du in diesen Meditationen vielleicht (noch) nichts an deinen Cakren, an deinen Eneriepunkten, verspürst, übe weiter genauso, als hättest du diese Empfindungen, diese Meditationen helfen auch dann. Und vielleicht brauchst du einfach noch etwas mehr Training.

Ob man das Wort "Cakra" verwenden sollte, sei dahin gestellt. Manche westlichen buddhistischen Lehrer ziehen es vor, statt dessen von "Kraftzentren" zu sprechen. Halte das, wie du willst.

Entscheidend ist letztendlich, dass dir die Kraft der Evolution in deinem eigenen Körper nachvollziehbar ist, dass sie dich begeistert und dass in dir die Überzeugung reift, dass du dich spirtituell entwickeln kannst, fest verwurzelt in der Erde, also auf dem Boden der Tatsachen, sowie durch die einzelnen evolutionären Stufen, die in deinem Körper als Kraftzentren Spuren hinterlassen haben, und dass du schließlich sowohl Einsicht erreichen kannst als auch mit dem Transzendenten in Beziehung treten kannst.

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